Ein 1000 Meter langer Ponton mit der ersten schwimmender Hundewiese weltweit, hat für drei Tage am Düsseldorfer Rheinufer festgemacht. Zur Eröffnung schaute Daniela Katzenberger vorbei und sorgte für den erhofften Medienrummel. Der Veranstalter, ein Onlinehändler für Tierfutter und -bedarf, feiert mit dieser außergewöhnlichen Aktion sein 20-jähriges Bestehen und dem hehren Ziel, auf mangelnde Auslaufflächen aufmerksam zu machen. Ob eine Mini-Verkaufsmesse auf engstem Raum da die optimale Umsetzung darstellt, darf allerdings bezweifelt werden.
Freitagvormittag. Sonne satt. Am Ufer unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke liegt ein Ponton vor Anker, der – so bewirbt ihn der Veranstalter – die weltweit größte Hundewiese sein soll. „Ich dachte, hier ist mehr Platz, aber das ist doch eher so eine Art Verkaufsmesse“, bilanziert eine Besucherin enttäuscht. Sie war mit Mischling Samson vorbeigekommen, weil überall in der Stadt Plakate mit der Aktion warben und fand die Idee, mit ihrem Vierbeiner einmal auf dem Rhein Spaß zu haben „klasse“.
Der Veranstalter, nach eigenem Bekunden „Europas größter Onlinehändler für Tierbedarf“, hat sich die außergewöhnliche Werbeaktion zum 20-jährigen Firmenjubiläum ausgedacht und nutzt die „Hundewiese“ vor allem als Präsentationsfläche für die breite Angebotspallette des Internetportals mit Info-Ständen verschiedener Futterhersteller und Zubehör. Für das breite Medieninteresse sorgte Daniela Katzenberger. Sie war auf Stippvisite in Düsseldorf, um die schwimmende Hundewiese zu eröffnen.
„Jetzt wo wir ein Kind haben, denken wir drüber nach, uns einen Hund zu holen“, verrät die „Katze“. Sie fände zwar Golden Retriever ganz toll, aber in ihrer Wohnung sei dann doch wohl eher nur Platz für etwas Kleines, „einen Malteser oder so“. Bei Tierärztin Amelie Krause holte sich Daniela Katzenberger ein paar wertvolle Tipps für ein Leben mit Hund bei hohen Temperaturen in ihrer Wahlheimat Mallorca, bevor sie mit den Medien im Schlepptau einen kurzen Rundgang machte, um den Pop up-Park für Hunde zu eröffnen.
„Wir wollen mit der schwimmenden Hundewiese auch ein Zeichen setzen“, erklärt Veranstalter und Zooplus-Vorstand Florian Welz, denn es seien einfach zu wenige Flächen als Auslauf für Vierbeiner ausgewiesen. Da hat er natürlich recht. Aber ob er mit dem völlig zugestellten Ponton der Sache wirklich gerecht wird, darf bezweifelt werden, zumal das Thema außer in diesem einen Satz, sich sonst nirgendwo wiederspielgelt.
Aber Vierbeiner kommen trotzdem auf ihre Kosten, etwa beim Dog-Frisbee mit Susanne Wolf, die auch gleich wertvolle Tipps gibt, wie Springer Spaniel Emil Spaß am Spiel mit den fliegenden Scheiben haben kann. Der eineinhalb jährige Rüde ist ein echtes Naturtalent, wie sich schnell herausstellt.
Expertinnentipps gibt es auch ein paar Meter weiter bei Sylvia Spielberg und Michaela Kontschack. Die beiden zeigen, wie Spaziergänge mit kleinen Tricks spannend werden können oder wie Hundesenioren bis ins hohe Alter noch fit bleiben. „Dabei geht es nicht um Schnelligkeit und Leistung, sondern um den Spaß an der Bewegung“, erklärt Michaela Kontschack ihr Konzept, aus dem Trendsport Agility das Tempo rauszunehmen und die gleichen Übungen langsam anzubieten. Mit Redaktionshündin Laika zeigt sie, wie es geht. „Wenn Sie Leckerli verwenden, dann nicht unter die Nase, sondern auf Augenhöhe halten“, rät sie und empfiehlt, „nehmen Sie sich Zeit, so hat der Hund wesentlich mehr davon, weil er damit auch vom Kopf her ausgelastet ist.“ Denn wenn man das Tempo rausnehme sei dies, so die Expertin weiter, „sehr viel anstrengender als das schnelle Überwinden von Hindernissen“. Schließlich werde das Gehirn dabei sehr viel mehr gefordert.
Daniela Katzenberger ist begeistert von diesem Ansatz, der wie ihr die Expertin noch verrät, auch hervorragend für Welpen ist. „Wir wollen ja sowas kleines Flauschiges“, überlegt die „Katze“ laut und kommt wieder auf die Idee mit dem Malteser zurück. Dabei versucht sie auf einem übergroßen Wackelkissen die Balance zu halten. Laika wird es ihr später nach- und dabei eine gute Figur machen.
Wer mit Hunden unterwegs ist, hat oft reichlich Equipment dabei. Bälle, Dummy, Leckerli und Co müssen meist umständlich aus der Tasche gefischt werden. Das muss auch anders gehen, dachten sich Ingrid Henrichs und Yvonne Günther, die beiden Trainerinnen betreiben eine Hundeschule in Düsseldorf und Wuppertal. Sie entwickelten den Freehander’s Bag, ein praktischer Rucksack, der von beiden Seiten so von Hand genäht ist, dass man bequem hineingreifen kann, ohne ihn abnehmen zu müssen.
In ihrer Hundeschule bieten die beiden auch Agility an. Auf dem Rollrasen haben sie einen Mini-Parcours aufgebaut, den Laika testen durfte. Am Sonntag (9. Juni) sollen am Stand nebenan Tiere in ein neues Zuhause vermittelt werden.
Einen ganz besonderen Service bietet Mona Höhler an. Über ihren Australian Shepherd ist sie auf die Hundefotografie gekommen. „Es gibt kaum etwas Schöneres“, ist sie überzeugt. „Es ist abwechslungsreich, immer wieder spannend und deshalb nie langweilig“. Studioaufnahmen macht die Fotografin eher selten, vielmehr geht sie mit den Hunden und ihren Menschen raus in die Natur, um sie dort aufzunehmen. An den drei Tagen in Düsseldorf, bietet sie ein kostenloses Shooting an.
Die schwimmende Hundewiese liegt noch bis Sonntag unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke vor Anker. Öffnungszeiten: 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Am 14 bis 16. Juni macht der Pop up-Hundepark in Köln unterhalb der Hohenzollernbrücke fest.
Claudia Hötzendorfer
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