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Natural Dog Food – roh und frisch in den Napf

Rohfütterung sieht die Tierheilpraktikerin und Ernährungsexpertin Susanne Reinerth als Rückbesinnung auf eine natürliche Ernährung unserer Hunde, wie sie schon angewendet wurde, lange bevor es industriell gefertigtes Futter für Vierbeiner gab. Von neuen Etiketten wie Barfen hält sie daher nicht zu viel und verwendet lieber die Begriffe Natural Dog Food. Ihr gleichnamiger Ratgeber ist ein unverzichtbarer Leitfaden für alle, die sich umfassend über die Rohfütterung informieren möchten.

Susanne Reinerth und Hündin Kimmi. - Foto: Susanne Reinerth

Sie weisen in Ihrem Buch Natural Dog Food darauf hin, dass bestimmte Lebensmittel beispielsweise bei einem Hund, der an Epilepsie leidet, nicht unbedingt gefüttert werden sollten, wie etwa Fenchel, Salbei, Hefe oder Getreide.

„Ich finde es wichtig herauszustellen, dass Kräuter und verschiedene Gemüsesorten eine bestimmte Wirkung haben, dass man sie zwar füttern sollte, die Wirkung aber immer im Hinterkopf behält.“

Wie sind Sie überhaupt auf die Rohfütterung gekommen?

„Ich bin da rein gewachsen. In meiner Familie wurden die Hunde schon immer so gefüttert und durch mein Tierheilpraktiker-Studium habe ich mich in dieser Richtung auch weitergebildet. Ich habe versucht dahinter zu kommen, warum man das so macht, Was es so gut macht und was eben auch wissenschaftlich dahintersteckt.“

Bevor sich die denaturierte Industrienahrung etabliert hat, wurden Hunde in der Regel mit Schlacht- und Küchenabfällen gefüttert. Heißt das in der Konsequenz, das was uns gern als neu verkauft wird, ist im Grunde nichts anderes als eine Wiederentdeckung der ursprünglichen Fütterung, die nun durch wissenschaftliche Studien untermauert, nur etwas verfeinert wird?

„Ja, es wird perfektioniert und verfeinert. Kombiniert mit dem Wissen, dass es nicht so gesund für den Hund ist, wenn ich ihm regelmäßig Tomaten oder grüne Paprika gebe. Das heißt, man kann solche Dinge nun weglassen. Im Prinzip ist ja das Fertigfutter die modernere oder neuere Variante. Auch wenn die Medien und allen voran das Internet die Rohfütterung mit einem Namen wie barfen versehen und ihr so dem Anschein nach das Etikett verleihen, etwas völlig Neues zu sein. Letztendlich ist die Rohfütterung wieder die Rückbesinnung auf die natürliche Ernährung des Hundes. Deshalb bevorzuge ich auch den Begriff Natural Dog Food anstelle des Barfens.“

Es gibt wohl nichts außer der Hundeerziehung, was so kontrovers diskutiert wird, wie die Fütterung der Vierbeiner. Wenn es um die Rohfütterung geht, dann werden gern Vorurteile kolportiert.

„Ganz genau. Da hört man dann Sachen wie, das Fleisch ist mit Bakterien belastet, der Hund wird nicht mit genügend Nährstoffen versorgt. Das kann den Kindern in der Familie schaden. Neulich habe ich eine Mail mit der Frage bekommen, was denn wäre, wenn der roh gefütterte Hund mit dem Kind spielt. Da hätten sie gehört, dass dadurch Krankheiten übertragen würden. Dann gibt es diese Angst, dass rohes Fleisch Hunde aggressiv macht.“

Kaum etwas wird so kontrovers diskutiert wie die Hundeernährung. - Foto: Susanne Reinerth

Es ist nachgewiesen, dass sich die Ernährung eines Hundes auf sein Verhalten auswirkt. Sie schreiben dazu in Ihrem Buch, dass beispielsweise die vermehrte Zugabe von Getreide im Futter stressauslösend wirken kann, weil der Hund für die Verdauung länger braucht, als für Fleisch und Gemüse. Nun steht Getreide ohnehin nicht auf dem Speisezettel der Hundeartigen. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass eine natürliche Rohfütterung einem Hund im Grunde das Optimum zuführt, um geistig und körperlich auf einem gesunden Level fit gehalten zu werden, im Gegensatz zu industrieller Nahrung, die durchaus unausgewogen zusammengesetzt sein kann, auch wenn die Hersteller etwas anderes behaupten?

„Ja. Denn man muss sich schon vorstellen, dass ein Hund mit dem Fertigfutter eine Menge von Zusatzstoffen aufnimmt, die er eigentlich nicht braucht und die seinen Organismus natürlich auch belasten. Je weniger sich der Körper mit solchen Dingen auseinandersetzen muss, desto besser geht es dem Hund.“

Worauf sollte man bei der Rohfütterung achten?

„Man sollte die Futterrationen mit Bedacht zusammenstellen. Also nicht einfach nur rohes Fleisch hinstellen und den Rest vergessen. Deshalb sollte man sich vor der Futterumstellung genau informieren. Ob es nun über das Internet ist oder ob man sich Bücher dazu kauft. Es ist wichtig sich in jedem Fall schlau zu machen, damit man weiß, was man tut. Ich empfehle auch, sich ruhig mal ein Buch über Heilkräuter zu kaufen oder mal in eins über die Wirkweisen von Gemüse rein zu lesen. Denn Kräuter haben nun mal ihre Wirkung und sollten deshalb nicht unüberlegt und in großen Mengen verfüttert werden.“

Was ist der häufigste Fehler, den jemand bei der Rohfütterung machen kann?

„Der häufigste und gravierendste Fehler ist Fertig- mit Rohfutter zu mischen. Weil man vielleicht mal gelesen hat, rohes Fleisch soll ganz gut für den Hund sein. Also mischt man es unbedacht zum Dosen- oder Trockenfutter dazu und wundert sich, warum der Hund das nicht verträgt. Dann ist natürlich immer die Rohfütterung Schuld. Man sollte es auch wegen der unterschiedlichen Verdauungszeiten nicht mischen. Man kann eine Teilfütterung machen, aber nur wenn vorher ausgetestet wurde, inwieweit der Hund das überhaupt verträgt. Dann aber getrennt und nicht zusammen.“

Zu einer ausgewogenen Hundeernährung gehören frische Zutaten, wie Obst, Gemüse, ein gutes Öl, Eier, Nüsse und Kräuter - Foto: Susanne Reinerth

Ich denke da an die Variante, der Hund wird roh ernährt und wenn er zum Training oder Sport geht, bekommt er Trockenfutter-Leckerlis.

„Wenn der Hund das verträgt, sollte die vorherige Mahlzeit aber schon recht lange zurückliegen. In der Regel füttert man seinen Hund ja nicht unmittelbar vor oder nach dem Training. Nichtsdestotrotz gibt es da Vierbeiner, die auf diese Mischfütterung empfindlich reagieren. Wobei die Leckerli-Gaben ja nicht so umfangreich wie eine komplette Mahlzeit sind. Man wählt dafür ja ohnehin nur kleine Leckerchen aus, die der Hund schnell abschlucken kann und wenn es ein anständiges Training ist, sollte der Hund ohnehin irgendwann auch ohne auskommen. Ich füttere meinem Hund beispielsweise immer diese kleinen getrockneten Fische oder breche die in kleine Stücke. Das stinkt zwar, schmeckt ihm aber.“

Ich habe selbst einen Münsterländer und einen Border Collie-Mix, die roh ernährt werden. Im Grunde fressen die alles, was sie vorgesetzt bekommen, außer Fisch, der nicht gewolft wurde. Draußen auf dem Spaziergang ist das kein Thema, Da werden ganze Aale weggeschleppt, am liebsten noch mit dicken Maden drin. Aber zuhause, wird der höchstens aus dem Napf gepult und man wälzt sich drin.

„Manchmal können es Kleinigkeiten sein, warum ein Hund etwas rundweg ablehnt. Beim nächsten Mal ist es vielleicht gar kein Problem mehr. Ich habe eine Labradorhündin, die alles frisst. Kürzlich habe ich ihr eine Mohrrübe einfach nur zum Knabbern gegeben, als ich bei den Pferden war. Die war ganz frisch aus einem Sack mit anderen Rüben, aber die Hündin hat sie nicht angerührt, obwohl sie sich sonst immer drauf stürzt, als gäbe es die nächsten Tage nichts mehr zu fressen. Ich habe nicht herausfinden können, warum sie nicht wollte. Beim Fisch ist es ja so, dass der nicht unbedingt verfüttert werden muss, weil er bei Caniden auch nicht auf dem natürlichen Speiseplan steht.“

Ist die Rohfütterung per se für jeden Hund geeignet?

„Es gibt Hunde, die es einfach nicht fressen wollen oder nur ganz wenige Dinge annehmen. In solchen Fällen wäre es schwer eine ausgewogene Mahlzeit zusammenzustellen. Wenn der Hund beispielsweise ausschließlich Putenfleisch fressen will und sonst nichts anderes, wird es schwierig mit der Rohernährung. Dann sollte man ihn nicht dazu zwingen. Ansonsten ist sie schon für jeden Hund geeignet, von Welpenbeinen an bis ins hohe Alter. Es könnte Probleme geben, wenn man einen alten Hund noch auf roh umstellen will. Da sollte man sich überlegen, ob das wirklich noch sein muss, wenn er schon 14 oder 15 Jahre alt ist.“

Für einen älteren Hund kann die Umstellung auf Rohfütterung nicht immer gut sein. - Foto: Susanne Reinerth

Viele Hundehalter sind felsenfest davon überzeugt, ihre Hunde würden kein rohes Fleisch und Gemüse fressen und wenn sie es mal ausprobieren, sind sie oft sehr überrascht, dass Bello doch Geschmack dran findet.

„Es gibt auch viele Leute die sagen, der tut nichts und sind dann überrascht, was alles passieren kann. (lacht) Ich würde sagen, einfach mal ausprobieren und sich überraschen lassen.“

Kann man einen Hund auch rein vegetarisch ernähren?

„Nein. Es entspricht meiner Meinung nach einfach nicht der Physiologie eines Hundes ihn vegetarisch zu ernähren. Ich bin dagegen. Das kann und sollte jeder für sich entscheiden, ob er Vegetarier sein möchte. Aber einen Hund oder sogar eine Katze ausschließlich vegetarisch zu füttern, halte ich für nicht artgerecht. Zumal ein Hund ja auch keinen Einfluss darauf hat, was in seinem Napf landet. Da sollte man seine Einstellung gründlich überdenken. Man kann ja schauen, wo das Fleisch herkommt und eben diese hohe Qualität auch füttern. Der Verdauungstrakt eines Hundes ist nun mal nicht auf reine Pflanzenkost ausgelegt. Ich halte es für sehr bedenklich, es dennoch zu tun.“

Es gibt inzwischen ganze Tierheime, die ihre Hunde vegetarisch ernähren. Wäre interessant einmal herauszubekommen, wie sich das langfristig auf deren Gesundheit auswirkt. Wie sähe es denn mit einem vegetarischen oder sogar einem Fastentag pro Woche aus?

„Das kann man machen, muss man aber nicht. Das würde ich nur machen, wenn der Hund wirklich sehr übergewichtig ist oder krank. Beispielsweise bei Durchfall kann man mal einen Fastentag einlegen, um den Verdauungstrakt zu entlasten. Regelmäßige Fastentage bekommen vielen Hunden nicht so gut. Die sind es gewohnt, ihr Futter um eine bestimmte Zeit zu bekommen und wenn das nicht nach Plan läuft, bricht für diese Tiere eine Welt zusammen. Denn Stress sollte man ihnen ersparen. Da sind meiner Meinung nach die negativen Auswirkungen größer als der positive Reinigungseffekt. Mein Hund bekommt zu den unterschiedlichsten Zeiten sein Futter, der weiß nie, wann er damit rechnen kann. Da fällt es nicht auf, wenn ich sie einen Tag mal nicht füttere. Andere Hunde würden mit dieser Unregelmäßigkeit wiederum nicht zurechtkommen.“

Das heißt Ihre Fütterungsempfehlung von zweimal täglich ist individuell?

„Ja, das ist vom Hund abhängig. Es gibt Exemplare, die können einfach keine größeren Futtermengen aufnehmen. Die brauchen öfter ihre Mahlzeiten.“

Bei Kräutern gilt, weniger ist mehr. - Foto: Susanne Reinerth

Auf dem Speiseplan stehen bei Ihnen nicht jeden Tag Knochen.

„Ich bin nicht für eine Rohfütterung mit fleischigen Knochen, die jeden Tag gegeben werden. Ich finde es auch in Ordnung, wenn jemand keine Knochen füttern möchte und das darin enthaltene Kalzium anderweitig ergänzen will. Das finde ich vollkommen in Ordnung und auch vertretbar.“

Wie ist das eigentlich bei Katzen. Kann man die auch roh füttern?

„Ja. Es ist ähnlich, aber nicht identisch. Weil Katzen von ihrer Physiologie anders sind als Hunde. Eine Katze ist ein reiner Fleischfresser. Sie kann Vitamine so gut wie gar nicht aus Gemüse ziehen. Deshalb muss bei ihr anders ergänzt werden. Diesen Versuchen steht dann aber meist die Katze im Weg, die es nicht fressen möchte. Die sind oft sehr wählerisch. Aber grundsätzlich unmöglich ist es nicht. Ich habe meine Katzen von Anfang an so gefüttert. Die Ältere ist vor zwei Monaten im Alter von 21 Jahren gestorben. Die Jüngere erfreut sich bester Gesundheit. Wenn man sie von klein auf so füttern möchte ist es wichtig, ihnen von Anfang an unterschiedliche Sachen anzubieten, um nicht zu einseitig zu sein. Doch selbst dabei kann es zu einem Futterwechselmechanismus kommen und die Katze lässt auf einmal stehen, was sie monatelang gefressen hat.“

Wie verträgt sich denn die Rohfütterung mit Gekochtem?

„Das geht, ist aber nicht die Philosophie, die hinter Natural Dog Food steht, weil viele der wichtigen Bestandteile, die wir in der Fütterung haben wollen, durch den Prozess des Kochens verschwinden. Die Variante ist aber immer noch dem Fertigfutter vorzuziehen. Nur muss man sich beim gekochten Futter noch einmal mehr Gedanken machen, wie man die entsprechenden Vitamine und Nährstoffe ergänzt. Deshalb finde ich sie schwieriger als Rohfütterung.“

Wie ist es denn mit Dampfgaren?

„Den Dampfgarer könnte man verwenden, wenn der Hund das Gemüse nicht roh fressen möchte. Oder bei Kohlsorten, die im Darm gern blähen.“

Wie verhält es sich mit der Zugabe von getrocknetem Fleisch?

„Das kann man auf jeden Fall machen. Vom Nährwert macht es keinen Riesenunterschied. Es macht aber nicht viel Sinn, dem Hund übermäßig getrocknetes Fleisch zu füttern. Dabei sollte man schon darauf achten, wie das Fleisch behandelt wurde, um es haltbar zu machen. Deshalb würde ich getrocknetes nur im Notfall oder ab und zu empfehlen.“

Besonders für Einsteiger kann es empfehlenswert sein, ein Futtertagebuch zu führen. - Foto: Susanne Reinerth

Sie raten das Führen eines Futtertagebuchs zur Kontrolle. Sollte man zusätzlich einmal im Jahr beim Tierarzt auch ein großes Blutbild machen lassen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist und das Futtertagebuch mit zum Veterinär nehmen? Abgesehen vom Check up den man sowieso regelmäßig machen sollte.

„Sowas kann man natürlich machen. Blutbilder sind allerdings nicht so genau. Dadurch, dass so viele Mineralien frei im Blut schwimmen, bekommt man nicht gleich jede Unregelmäßigkeit zu sehen. Man kann es unsicheren Leuten empfehlen. Aber ich denke, wenn man sieht, dass es dem Hund gut geht, ist das schon ein gutes Zeichen.“

Dann mal andersherum gefragt, wie merkt man, dass man was falsch macht? Dass die Fütterung nicht immer ausgewogen sein kann, ist schon klar. Trotzdem kann man auf Dauer ja etwas nicht in ausreichender Menge oder zu häufig füttern. Nehmen wir beispielsweise den täglichen Kalziumbedarf, wenn jemand nicht regelmäßig Knochen oder keine Eierschalen füttern will, muss doch irgendwann ein Kalziummangel auftreten.

„Ja, nur wird das sehr lange dauern. Weil der Körper erst einmal versuchen wird das Kalzium woanders herzubekommen, beispielsweise über die Knochen. Das wird man wohl erst nach zwei oder drei Jahren sehen. Vitaminmangel macht sich schneller bemerkbar als Mangelerscheinungen von Mineralien. Biotinmangel merkt man ziemlich schnell. Das kommt in Eiern vor oder in Leber und dunklen Fleischsorten zum Beispiel vom Lamm.“

Erübrigt sich die Zahnpflege nicht, wenn Hunde roh ernährt werden?

„Ja. Für mich ist das immer das erste Argument für die Rohfütterung. Das Gebiss meines Hundes ist dafür ein gutes Beispiel. Seine Zähne sind alle blitzblank und weiß.“

Gemüse muss bei der Rohfütterung püriert werden, damit Hunde die Bestandteile aufschlüsseln und verwerten können. Es gibt einige Hunde, die gern Möhren knabbern. Heißt das in der Konsequenz, die sind nichts weiter als ein Knabberspaß, wenn man sie an den Hund ganz füttert?

„Genau. Meine Hündin frisst die auch sehr gern. Das Abbeißen ist vergleichbar mit dem Reiben einer Möhre. Wirklich klein bekommen Hunde Möhren aber nicht, da sie keine Mahlzähne haben. Deshalb pürieren wir, um die Zellwände zu zerstören, “

Im Internet kann man inzwischen schon fertige Mischungen aus Fleisch, Gemüse und Kräutern in Wurstform tiefgefroren bestellen. Ist das empfehlenswert?

„Ich würde das schon als Alternative sehen. Grundsätzlich besser als jedes Fertigfutter. Es ist natürlich die abgespeckte Version. Aber für die Leute die keine Lust oder Zeit haben, etwas klein zu schneiden und sich näher damit zu beschäftigen, finde ich diese Variante eine gute Sache. Es geht schneller und man kann die Zutatenliste, sofern bekannt, auch noch selbst ergänzen, wenn man der Meinung ist, dass es nicht ausreicht.“

Eignen sich Schüßler-Salze dazu den Kalziumbedarf zu ergänzen?

„Wenn es um die reine Ergänzung des Bedarfs geht, fände ich die Gabe nur von Schüßler- Salzen zu wenig. Generell finde ich den Einsatz der Salze aber empfehlenswert, schon allein, um im Körper bestimmte Prozesse anzuregen oder zu unterstützen. Denn sie helfen dem Organismus beispielsweise dabei, die Nährstoffe besser zu verwerten. Deshalb ist es angebracht, sie hin und wieder zu geben, beispielsweise als Kur.“

Auf Ihrer Zutatenliste steht auch der Honig. Es gibt unzählige Sorten und neben der generellen Heilwirkung des Honigs, haben die verschiedenen Sorten individuelle Wirkweisen. Sie haben das nicht speziell genannt. Sollte man sich daher ähnlich wie bei der Fütterung von Kräutern informieren oder kann man Honig in Maßen geben, ganz gleich welche Sorte?

„Bei den geringen Mengen, die ich empfehle, macht die Sorte keinen Unterschied. Deshalb kann ich grundsätzlich alle verwenden. Wenn man Honig allerdings therapeutisch einsetzt, sollte man neben der guten Qualität auch auf die Eigenschaften der verwendeten Sorten achten.“

Viele, die mit der Rohfütterung anfangen sind nicht nur unsicher, was die Zutaten angeht, sondern auch bezogen auf die Menge der Zusammenstellung. Gibt es eine Faustregel, wie hoch die einzelnen Bestandteile sein sollten?

„Ich empfehle zwischen 70 und 80 % Fleisch, der Rest sollte aus Gemüse oder Obst bestehen. Das Gemüse trennt sich wieder in 50 % Blatt- und 50 % buntes Gemüse. Die anderen Zusätze fallen nicht so sehr ins Gewicht und nehmen daher auch nur einen geringen Prozentsatz ein. Bei den Zusätzen ist es wichtig im Kopf zu behalten, dass sie abwechslungsreich und mit Bedacht verwendet werden sollten und nicht nach dem Motto: Viel hilft viel.“

Wenn ich Milchprodukte füttern möchte, muss ich etwas dabei beachten?

„Ja, weil die Milchprodukte einen hohen Eiweißanteil haben, sollte man etwas vom Fleisch abziehen. Und Sie sollten darauf achten, ob bei Ihrem Hund allergische Reaktionen auftreten. In diesem Fall lieber keine Milchprodukte mehr verfüttern oder anstelle von Kuhmilch Produkte von Ziege oder Schaf verwenden. Die sind in der Regel für empfindliche Hunde verträglicher.“

Das Interview führte Claudia Hötzendorfer

 

Buchtipps:

Susanne Reinerth
Natural Dog Food
Natural Cat Food
(beide Books on Demand)

 

weitere Infos und Kontakt:  www.naturaldogfood.de

 

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