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Hundeschwimmen: Zum Ende der Freibad-Saison dürfen Vierbeiner ins Strandbad Düsseldorf-Lörick

Platsch! Mit einem Riesensatz landet Lucas im Wasser. Der neunjährige Rüde ist in seinem Element und will gar nicht mehr raus aus dem kühlen Nass. Der Samstag stand im Löricker-Strandband ganz im Zeichen der Vierbeiner. Denn zum Saisonende öffnete die Bädergesellschaft gemeinsam mit Hundetrainer Dirk Lenzen das Gelände wieder für Vierbeiner und ihre Menschen zum alljährlichen Hundeschwimmen. Schon gegen Mittag tummelten sich bei strahlendem Sonnenschein rund 400 Zwei- und 230 Vierbeiner im Freibad.

Zum Saisonende dürfen auch Vierbeiner ins Freibad. - Foto: C. Hötzendorfer

Wasserratte Lucas hatte vormittags seinen großen Auftritt mit 14 anderen Hunden aus dem Tierheim Düsseldorf, die Trainerin Annette Grisorio gemeinsam mit ehrenamtlichen Gassigängern vorstellte. „Wir haben ganz bewusst einen Querschnitt von unseren rund 100 Hunden ausgesucht. Es ist alles dabei, ältere Tiere, Anfängerhunde und Kandidaten, die schon lange bei uns sitzen oder die in die Hände von Menschen mit Erfahrung vermittelt werden sollen“, erklärt Annette Grisorio. Lucas ist so ein Kandidat, der nur in erfahrene Hände abgegeben werden kann. Die neuen Besitzer müssten entsprechende Auflagen erfüllen, da Lucas als gefährlich eingestuft wurde. Wenn man ihm so zusieht, wie er mit Hundephysiotherapeutin Ursula Löckenhoff von Gangwerk im großen Becken seine Bahnen zieht, möchte man ihm wünschen, dass er bald ein neues passenden Zuhause findet.

Das Tierheim Düsseldorf stellte Hunde vor, die ein neues Zuhause suchen. - Foto: C. Hötzendorfer

Am Beckenrand sitzt Golden Retriever Ben. Der junge Rüde trauert seit Januar um sein verstorbenes Frauchen und hat dabei ordentlich an Gewicht verloren. Sein Herrchen hatte gehofft, dass Ben sich von den anderen Hunden anstecken lassen und auch mal in den Pool springen würde, aber nichts kann ihn dazu bewegen, es Hundedame Maya gleichzutun.

Nandini Mitra tobt mit Hündin Maya durchs Kinderbecken. - Foto: C. Hötzendorfer

Die tobt mit Frauchen Nandini Mitra durchs Kinderbecken. Die TV-Moderatorin ist zum ersten Mal beim Hundeschwimmen und ist begeistert: „Ich wollte schon immer mal mit Maya zusammen ins Wasser gehen, schön dass es dazu hier die Gelegenheit gibt“.

TV-Moderatorin Nandini Mitra ist begeistert von der Möglichkeit, gemeinsam mit Hündin Maya zu schwimmen. - Foto: C. Hötzendorfer

Die beiden wechseln das Becken. Für die nächste Schwimmrunde gibt Ursula Löckenhoff Nandini Mitra wertvolle Tipps, wie sie die noch etwas zurückhaltende Maya ins tiefere Wasser locken und zum Schwimmen animieren kann.

Hundephysiotherapeutin Ursula Löckenhoff (r.) gibt Nandini Mitra wertvolle Tipps. - Foto: C. Hötzendorfer

„Viele sind zu ehrgeizig und ungeduldig“, meint die Hundephysiotherapeutin, die in Düsseldorf-Gerresheim auch eine Hundepension betreibt. Sie rät, es langsam angehen zu lassen und nicht zu schnell aufzugeben, wenn der Vierbeiner sich nicht gleich fürs Wasser begeistern lässt.

Denn „alle Hunde können schwimmen“. Wie schnell sie dabei sein können, bewiesen die Teilnehmer beim Wettschwimmen in einem abgetrennten Bereich des großen Beckens. Die Champions und solche, die es noch werden, wurden außerdem von einem Unterwasserfotografen abgelichtet.

Viel zu tun hatte auch der Unterwasserfotograf. Seine vierbeinigen Models standen Schlange. - Foto: C. Hötzendorfer

Der Tag in Lörick hatte aber noch weit mehr zu bieten, als die Abkühlung im Schwimmbecken. Auf der großen Liegewiese konnten Hunde ihre Geschicklichkeit auf einem Agility-Parcours zeigen, im Vorführring nahm der katholische Diakon Tiersegnungen vor und Filmhunde-Trainer Dirk Lenzen castete Nachwuchstalente auf vier Pfoten.

Sanitäterin Carina Ries von der Tierrettung beim Gesundheitscheck. - Foto: C Hötzendorfer

Am Stand der Tierrettung nahm Sanitäterin Carina Ries kostenlose Gesundheitschecks vor. Seit sechs Jahren ist die Tierrettung mit sieben Sanitätern NRW-weit unterwegs. „Wir arbeiten vergleichbar mit dem Rettungsdienst in der Humanmedizin“, erklärt Carina Ries. Das Team kommt, wenn Tiere Unfälle haben, zuhause versorgt oder in eine Klinik gebracht werden müssen.

Wer seinen Hund schon immer mal als 3D-Modell haben wollte, kann ihn sich in der Altstadt drucken lassen. Seit sechs Jahren bietet das Düsseldorfer Unternehmen „Doop“ in der Liefergasse diesen besonderen Service an. Dafür nehmen 66 Kameras das Motiv auf. Aus den Einzelbildern entsteht in rund 22 Stunden dann ein aus Gips modelliertes Abbild in 3D oder ein Schmuckanhänger aus Edelstahl.

Der eigene Hund mal nicht als Foto, sondern als 3D-Modell. - Foto: C. Hötzendorfer

Viele der Besucher am Samstag würden sich eine Gelegenheit wie im Strandbad Lörick, mit ihrem Hund einmal gemeinsam schwimmen zu gehen, öfter wünschen, als nur zum Saisonende.

Claudia Hötzendorfer       

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